Szenen einer Ehe oder Kuriositäten des modernen Lebens brachte am Sonnabend im Schloss Meyenburg das Konzertduo „Frau Sonntag und ihr ständiger Begleiter“ zu Gehör. Anja Sonntag und Stephan Gocht sind auch im „echten Leben“ ein Ehepaar.
„Frau Sonntag und ihr ständiger Begleiter“ gaben am Sonnabend einen Auftritt vor vollem Haus in Meyenburg.
Das Duo „Frau Sonntag und ihr ständiger Begleiter“, das ist die Sängerin Anja Sonntag mit ihren vielfältigen instrumentalen Fähigkeiten (auch Tuba und Klavier spielte sie). Und das ist ihr ständiger Begleiter Stephan Gocht, der der Frau nicht nur mit Akkordeon, Klavier und weiteren Instrumenten zur Seite steht, sondern auch im „echten Leben“ jenseits der Bühne als Ehemann. Der Begleiter allerdings stutzt etwas verwundert angesichts der Rangfolge, in der seine Gattin ihre Liebe priorisiert. Auch wenn Berlin „heute ganz anders“ aussehe, „grauer“, meint sie mit einem Seitenblick auf ihren Ehemann: Aber das gehe ja allen so. Das Publikum lacht, der Ehemann kontert schlagfertig: „Nur du, du bist jetzt rot.“
Die Besucher konnten im Erdgeschoss des Schlosses auch eine Ausstellung mit kunstvoll verfremdeten Fotografien besuchen.
Szenen einer Ehe setzten die beiden im Stil französischer Chansons oder auch als Jazz in Szene. Sie berichteten von gescheiterten Diätplänen und unbeliebten Dinereinladungen bei Bekannten. Aber auch Smartphone-Jogger, bewusste Ernährung oder die Einbürgerung von neuen Worten wie „Multitasking“ in den täglichen Sprachgebrauch nahm Frau Sonntag stimmgewaltig aufs Korn: Das Verständnis der Gäste war ihr dabei gewiss.
Claudia Bihler