Liedtexten bekannter Schlager und Chansons eine amüsante Neuinterpretation überzustülpen ist die Spezialität des Berliner Duos „Frau Sonntag und ihr ständiger Begleiter“. Das zeigten die Beiden auch am Samstag im Jabeler Sonntagscafé und regten mit ihren Liedern über Ehe und Beziehung nicht nur Lachmuskeln sondern auch die Fanatsie des Publikums an.
Jabel. „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen und Dir sagen, der Müll muss noch raus“, hat das Berliner Musikerduo „Frau Sonntag und ihr ständiger Begleiter“ diesen bekannten deutschen Schlager aus den 1930er Jahren kurzerhand uminterpretiert. Und mit vielen ähnlich witzigen Liedtexten weiterer bekannter Schlager und französischer Chansons brachten die Künstler das Publikum im Jabeler Sonntagscafé am Samstagabend zum Schmunzeln und Nachdenken.
Zum Beispiel „essen Männer immer alle Teller leer“, wie Stephan Gocht, so der richtige Name des „ständigen Begleiters“, in einem Lied zum Ausdruck brachte. „Er ist sowohl auf der Bühne als auch im richtigen Leben mein Begleiter“, erklärte Anja Sonntag vor dem Konzert im MAZ-Gespräch. Seit 14 Jahren seien sie glücklich verheiratet. Freud und Leid einer Beziehung waren auch das dominierende Thema ihrer zum Großteil selbst geschriebenen Texte zu bekannten Liedern.
„Berliner lieben die Provinz“, sagte Sonntag. Und das meine sie ehrlich, da das Publikum in der Großstadt durch das Überangebot viel zu verwöhnt sei. In Jabel wisse man einen kleinen Chansonabend bedeutend mehr zu schätzen.
Da konnte Café-Inhaberin Petra Puls den Beiden nur zustimmen. „Stephan und Anja kenne ich schon seit der Café-Eröffnung vor acht Jahren“, erinnerte sich Puls. Damals hätten beide noch in anderen Bands gespielt und gesungen, seit Anfang 2016 gehe das Duo nun allein auf Tournee durch ganz Deutschland.
Dem Publikum hat´s gefallen.
Doch ihr Berliner Publikum wurden Sonntag und Gocht auch in Jabel nicht ganz los. Andrea Retzin aus Berlin ist seit Jahren großer Fan des Duos. Und so habe sie kurzerhand ihre Mutter aus Nauen mitgenommen und sei nach Jabel gefahren, wie sie sagte. „Wir haben schon drei Runden durch das schöne Dorf gemacht“, erzählten beide.
Während der musikalischen Unterhaltung durften sich die Gäste wieder am leckerem Buffet bedienen. Erstmals gab es auch hausgemachte Tapas. „Ab Juli wird es bei mir regelmäßige Tapas-Abende geben“, kündigte Puls an. Der am 2. Juli beginne um 18 Uhr unter Klängen portugiesischer Musik.
Von Christian Bark